Und schon ist es vorbei. Jetzt sitze ich am Flughafen und warte auf das nächste Abenteuer. Die Gefühle sind gemischt - ein bisschen traurig Abschied nehmen zu müssen, von Seoul, dem Leben hier und meiner Familie und gleichzeitig bin ich ein bisschen aufgeregt und freudig für die bevorstehende Zeit. Die letzten zwei Wochen vergingen viel zu schnell. Und ich realisiere immer noch nicht ganz, dass mein Austauschsemester zu Ende geht.
Gefüllte letzte Wochen
In den letzten Wochen des Semesters gab es viel zu tun: Präsentationen, Gruppenarbeiten, Prüfungen, Essays. Und gleichzeitig wollte ich die verbleibende Zeit so feste wie möglich geniessen und noch so viel Zeit mit den Leuten hier verbringen. Nachdem ich also all meine schriftlichen Prüfungen am fünfzehnten Dezember durch hatte, verbrachte ich das Wochenende vor allem mit Cajsa, da sie als ersten nachhause ging. Wir schauten den neuen Avatar im Kino, gingen nochmals nach Hongdae, kauften Souvenirs, sangen viel Karaoke und assen ein letztes Mal zusammen Koreanisch.
Weihanchten
Dann stand mir noch in der Woche vor Weihnachten die mündlich Koreanisch Prüfung und mein letzter Essay bevor. Weil ich einen Tag krank war, sass ich drei Tage nur in meinem Zimmer um gesund und fertig mit dem Essay zu werden. An Heiligabend feierten wir aber zusammen mit den Austauschstudierenden, die über Weihnachten blieben. Wir kochten viel zu viel Essen, tranken Glühwein, hörten Weihnachtsmusik und sassen gemütlich beisammen, während die Temperaturen draussen weit unter Null gingen.
Nach unserer kleinen Weihnachtsfeier schrieb ich mitten in der Nacht meinen Essay fertig und fing an zu packen. Am nächsten Tag kam schon meine ganze Familie nach Seoul und ich hatte noch nichts gepackt oder vorbereitet. So begann mein Weihnachten eher stressig. Am ersten Weihnachtsmorgen packte ich mein Zimmer zusammen, putzte und fuhr zum Flughafen, um meine Familie abzuholen.
Freudiger Besuch
Das Wiedersehen war freudig. Ich kann es kaum glauben, dass mich tatsächlich alle besuchen kommen und ich freue mich so ihnen zeigen zu dürfen, wo und mit wem ich die letzten vier Monate verbracht habe. Auf dem Programm stehen viele Sehenswürdigkeiten, Aussichtspunkte, die Universität, gutes Essen und viele Kaffeepausen. Einige der Tage verbringen wir sogar in Sokcho, einer Stadt an der Ostküste Südkoreas. Dort geniessen wir das Meer und eine wunderschöne Tempelanlage. Zurück in Seoul müssen wir uns noch um Organisatorisches kümmern, wie mein Gepäck und mein Zimmer. Dann können wir die letzten Tage in der Stadt geniessen.
Die paar Tage vergehen wie im Flug. Und schon steht das neue Jahr an. Kaum zu glauben, dass 2022 schon vorbei ist. Es war ein gutes Jahr, aufregend, mit viel Veränderungen, vielen neuen Entdeckungen und neuen Erfahrungen. Zusammen mit den dagebliebenen Austauschstudierenden und unseren Familien stossen wir auf das neue Jahr an. Ich bin gespannt, was das 2023 mit sich bringt.
Der letzte Tag
Den letzten Tag in Südkorea verbringen wir gemütlich mit Brunchen und einem ausgedehnten Spaziergang auf den Namsan zum Seoul Tower. Es fühlt sich nicht wie mein letzter Tag an. Ich begreife es noch gar nicht. Gedanklich bin ich noch nicht so weit. Erst am Flughafen merke ich, dass meine Zeit in Seoul jetzt tatsächlich vorbei ist. Ich bin traurig Abschied nehmen zu müssen, von der Stadt, von meinen Freund:innen und vor allem von meiner Familie. Für einen kurzen Moment möchte ich am liebsten direkt mit ihnen Nachhause fliegen. Aber gleichzeitig steht mir noch viel bevor im Januar - ein Monat in Vietnam, Thailand und Bali reisen. Ich freue mich darauf.