Seoul hat viel zu bieten. Da wir keinen Platz in der von der Uni angebotenen Städtetour (weil es nur 100 Plätze für 1000 Studierende gibt) kriegen, machen einige aus meiner Buddygruppe und einige aus meinem Wohnheim uns auf eigene Faust auf Erkundungstour.
Gangnam
Die Reise führt uns ins Gangnamviertel. Das ist einer der reicheren Städteteile, mit vielen Wolkenkrazern und grossen Einkaufszentren. Hier wurde auch das Video zu dem auf dem Stadtteil basierende Lied Gangnam Style gedreht. Überkreuzte goldene Hände machen darauf aufmerksam.
Wir schlendern durch die Strassen, machen Halt in einem Comiccafé, stöbern durch K-Pop-Läden und machen Fotos in einer Photobooth. Photoboots mit Verkleidungen, Sonnenbrillen, Glätteisen und Hüten gibt es an jeder Ecke. So entstehen witzige Gruppenfotos. Weiter gehts durch ein die Coexmall mit einer riesigen Bibliothek (die schon öfters in meinem Instagramfeed war). Ich bin sehr beeindruckt - nicht nur von der Bibliothek, sondern von dem ganzen Stadtteil.
Aus dem Einkaufszentrum raus führt unser Weg direkt in eine buddhistische Tempelanlage. Die Stimmung im Bogeunsa Tempel ist friedlich und seelig. Achtsam erkunden wir das Tempelgelände. Der Kontrast zwischen den belebten Strassen zwischen den Hochhäusern und der ruhigen Stimmung in der Tempelanlage ist einzigartig.
Um die Entdeckungstour abzurunden gibts als Abendessen Korean Barbeque. Das Restaurant wirkt sehr authentisch, wir sind die einzigen Ausländer:innen zwischen allen Koreaner:innen. Die Bedienung legt uns das Fleisch und Gemüse auf den Grill und schneidet für uns. Mit Bier und Soju geniessen wir das Essen.
Itaewon
Am Abend geht es nach Itaewon - eines der Partyviertel in Seoul. Die Strasse ist gefüllt mit Menschen, viele davon koreanisch und leicht betrunken. Nachdem wir am Orientationday eingeschärft bekamen nicht zu viel zu trinken, bin ich etwas überrascht, dass anscheinend vor allem Koreaner:innen ihr Limit nicht kennen. Trotzdem haben wir viel Spass, ich bin überwältigt von der Partykultur. Und witzigerweise treffe ich zufälligerweise die einzige Person, die hier in Seoul schon vor meiner Abreise kannte.
Hongdae
Nach einem ruhigen Wochenende geht’s am Montag weiter mit der Entdeckungstour - nach Hongdae in eines der belebteren Viertel der Stadt. Dort gibt es viele kleine Länden mit vielen herzigen Produkten. Solche herzigen Produkte sind sehr beliebt hier und gibt es überall zu kaufen. Kaffee trinken wir in einem Sheep-Café, vor welchem zwei Schafe zum Streicheln sind. Tiercafés sind ebenfalls sehr beliebt, nebst Schafen gibt es häufig Cafés mit Katzen oder Hunden, aber auch mit Waschbären (anscheinend).

National Museum of Korea
Dienstagnachmittag wollen wir wegen des schlechten Wetters ins National Museum of Korea. Nach einem indischen Mittagessen mit unserer Buddygruppe gehts also ins Museum. Dort lernen wir ein bisschen etwas über die Geschichte von Korea. Aber das Museum ist so gross, dass wir nicht alles an einem Nachmittag anschauen können. Das Abendessen danach ist wie immer ein kleines Abendteuer. Was sollen wir bestellen (ohne die Karte lesen zu können)? Was kriegen wir? Was macht die Bedienung mit dem Essen? Wie schmeckt es? Und was ist es eigentlich? Es gibt etwas ähnliches wie Korean Barbeque, aber das Fleisch wird eher gekocht. Dazu gibt es natürlich die üblichen Beilagen, wie Reis, Kimchi, und weiteres Gemüse. Schmecken tut’s aber.
Banpo Bridge
Danach wollen wir die Lichtshow bei der Banpo Bridge anschauen. Wir laufen durch ausgestorbene Strassen im Dunkeln, was sich ebenfalls wie ein kleines Abendteuer anfühlt. Wir finden schliesslich die Brücke und sind auch fast pünktlich für die Show. Aber als die Show anfangen sollte, passiert nichts. Wir warten eine Weile, aber machen uns dann enttäuscht auf den Rückweg. Als Trost gibt es aber ein Eis. Ich probiere ein Matchaeis mit Schokolade - Matcha ist ebenfalls sehr beliebt ihr und für fast alles gibt es eine Matchageschmackversion (find ich aber toll).
Und obwohl wir schon viel entdeckten und erlebten, gibt es noch viel mehr zu sehen. Dafür wird es aber hoffentlich in den nächsten Monaten noch mehr Zeit geben.